Impulse für besondere Momente – Impuls 4 – Resilienz mit Herz
Stell Dir vor, Du hast einen Fehler gemacht … Vielleicht hast Du jemanden durch Worte verletzt, etwas vergessen, eine falsche Entscheidung getroffen oder etwas getan … und Schaden ist entstanden?
Der Fehler wird Dir bewusst:
Wie reagierst Du?
Wie gehst Du mir Dir und dem Fehler um?
Vielleicht reagierst Du automatisch, instinktiv?
- stellst Dich Tod, tust so als hättest Du nichts damit zu tun?
- läufst weg, machst Dich aus dem Staub?
- verteidigst, diskutierst und/oder rechtfertigst Dich? … „das ist nur weil“?
Kommen Dir solche Reaktionen bekannt vor? Vielleicht möchtest Du Dich gar nicht so verhalten, wie Du Dich (immer wieder) verhältst? Vielleicht ärgerst Du Dich sogar über Dein Verhalten, bist wütend, machst dir Selbstvorwürfe …?
Du bist eingeladen, aus dem „Autopiloten“ auszusteigen und eine Idee davon zu bekommen, bewusst mit solchen Situationen und mit Dir umzugehen. Wenn Du magst, probiere es einfach aus, jeder Tag bietet eine Vielzahl solcher Situationen … ein vermeintlich „falsches“ Wort und schon bist Du mittendrin – tröste Dich, damit bist Du nicht allein.
Es geht nicht darum einen Täter, Opfer, Schuld oder Schuldigen zu finden. Die Versuchung ist groß das Verhalten zu rechtfertigen: Das ist nur weil …. – Verteidigung und eine „Lebens“-geschichte. Die Herausforderung besteht darin, dem Rechtfertigungsdrang zu widerstehen, Selbstverantwortung zu übernehmen.
Es geht darum zunächst Transparenz zu schaffen:
- Reiz und (automatischer) Reaktion auf die Spur zu kommen und diese Schritt für Schritt durch eine bewusste, selbstbestimmte Reaktion zu ersetzen.
- die Bereitschaft „Fehler“ … etwas Unangenehmes anschauen, festzustellen, was geschehen ist. Das objektive Geschehen der Situation und die Reaktion darauf sowie Gedanken, Gefühle + Empfindungen wie ein Detektiv zu beobachten.
- sich selbst gegenüber Fehler einzugestehen, ohne zu bewerten …
- sich selbst gegenüber mindestens so freundlich, zugewandt und liebevoll zu sein, wie Du einem Freund begegnen würdest.
Bist Du bereit dazu?
Hast Du den Mut dazu?
Möchtest Du etwas über Dich lernen?
Gedanken, Gefühle und Reaktionen erkunden?
Um Dich mit dem Ausstieg aus dem Autopiloten (aus dem unbewussten und reaktiven Handeln) vertraut zu machen, kannst Du Dir eine Situation, (D)eine Reaktion aus der Vergangenheit vornehmen. Danach kannst Du die Vorgehensweise im Alltag ausprobieren.
Schritt 1: Selbstbeobachtung (neutral) – Aufgabe
Werde zum Detektiv, nimm eine neutrale Position ein als hätte Dich jemand beauftragt zu beobachten, festzustellen was ist und dann darüber auf neutrale Weise seinem Auftraggeber zu berichten. Berichten – nicht be- oder verurteilen oder gar zu bewerten.
Schritt 2: Stopp
Stoppe die Situation wie ein Foto, für eine Momentaufnahme. Sieh genau hin und beobachte. Nehme die Situation, den objektiven Geschehensablauf und Deine Reaktion darauf so wie er ist wahr, neutral ohne zu bewerten. Kein gut oder schlecht. Entdeckst Du einen Widerstand dies zu tun? Dann kannst Du auch den Widerstand beobachten, feststellen, dass da ein Widerstand ist.
Schritt 3: Innehalten
Einen Moment innehalten, still sein, den Atem beobachten. Welche Gedanken, Gefühle und Empfindungen kannst Du beobachten. Wo spürst Du sie im Körper? Es geht darum festzustellen, zu bemerken, wie ein Detektiv, ohne etwas verändern zu wollen. Wenn Du keine Gedanken, Gefühle oder Empfindungen feststellen kannst, so kannst Du feststellen, dass Du keine wahrnimmst – auch das ist in Ordnung. Sollten die Gedanken und Gefühle zu viel werden, kannst jederzeit die Aufmerksamkeit wieder auf den Atem richten. Wenn Du magst, kannst Du die Situation, Gedanken, Gefühle … als angenehm, unangenehm oder neutral einordnen … feststellen was ist.
Das Gedankenkarussell und Gefühlskreislauf stoppen
Wenn Du einen Fehler gemacht hast, hast Du einen Fehler gemacht. Daran kannst Du nichts mehr ändern, aber Du kannst jederzeit ändern, wie Du mit diesem Fehler umgehst!
Häufig ist es so, dass die Gedanken um den Fehler, die Reaktion, Gefühle, Selbstvorwürfe etc. kreisen und Du die Situation immer wieder in Gedanken erlebst. Dies kannst Du sofort stoppen, wenn Du es willst. Liebevoll, freundlich und mit einem wohlwollenden Lächeln Dir gegenüber, kannst Du die Gedanken jederzeit bewusst stoppen und bewusst in eine andere Richtung lenken, anstatt unbewusst zu reagieren, das Gedankenkarussell immer wieder kreisen zu lassen.
… Innehalten – still sein … die Aufmerksamkeit auf den Atem richten, kann Dich dabei unterstützen aus dem Karussell, aus dem Autopiloten auszusteigen.
Wenn Du magst, probiere es einfach aus und lerne so Facetten der Achtsamkeit in der Praxis kennen. Spannende Erfahrungen.
Herzliche Grüße
Marion Rosenkranz
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