Schritt 4: Maja’s zweiter Schatz

Umgang mit dem Neuen – Inseln und Ankerplätze

Lieber Schatz“finder“,
liegen die ersten drei Schritte zum zweiten Schatz hinter Dir?
Hast Du Antworten auf die Fragen gefunden?
Dann bist Du bereit für meinen zweiten Schatz.

Was hat mein zweiter Schatz mit Inseln und Ankerplätzen zu tun?

Als die Möbelpacker mein Zimmer verließen, ich mein Bett bezogen und es als Trampolin benutzt hatte, ließ ich mich erschöpft auf das Bett fallen und blieb dort ruhig liegen. Ich schloss meine Augen und genoss die Stille. Die Ruhe und Stille war in diesem Moment genau das, was ich brauchte.
Der Umzug, die Entdeckungen im neuen Haus, die Möbelpacker und Unruhe waren wie ein aufgewühltes Meer, auf dem ich wie in einem kleinen Boot fuhr. Der Moment der Ruhe und Stille war wie ein Ankerplatz, an dem ich ausruhen konnte, bevor ich meine Fahrt auf dem Meer des Unbekannten fortsetzen konnte.
Als ich eine gefühlte Ewigkeit später den Motor des Möbelwagens hörte, stand ich gestärkt auf.

Im Umgang mit Veränderungen und Neuem habe ich gelernt, immer wieder zu ankern, einen Moment – dieser kann auch länger dauern – innezuhalten, still zu sein, Kraft zu sammeln.
Solche Ankerplätze gehören zu meinem zweiten Schatz, die mir helfen den „Kopf“ auszuschalten, offener für das Neue zu sein und Stabilität zu gewinnen.
Wenn Du magst, lies in diesem Kapitel weiter, vielleicht findest Du einen weiteren Ankerplatz, mit Ma!?

Bevor ich nach unten ging, legte ich die Kissen und die Bettdecke wieder ordentlich auf mein Bett und setzte zum krönenden Abschluss meine beiden Kuscheltiere auf die Kissen. Obwohl sich in meinem Zimmer die Umzugskartons türmten und Teile meiner Möbel herumstanden, fühlte ich mich geborgen. Der Anblick meines Bettes mit Horni, dem rosa Einhorn und Donkey, dem grauen Esel mit langen Schlappohren und Flicken auf der Hose, gaben mir ein vertrautes Gefühl. Ein Stück zuhause. Eine bekannte „Insel“ zwischen all dem Neuen.

Das Entdecken dieser „Insel“ des Vertrauten in all dem Neuen und dem Ungewissen, tat so gut und gab mir das Gefühl von zuhause.
Durch dieses Erlebnis fand ich meinen zweiten Schatz, der mit bis heute begleitet. In vielen Situationen des Ungewissen und Neuen, schaute ich nach „Inseln“ des Vertrauten, und so mehr und mehr Stabilität zu gewinnen, um mit dem Neuen umzugehen.

Folgende Fragen wurden so zu meinem ständigen Begleiter:
Was bleibt? Was ist neu?
Was kann oder kennen ich schon, was ist mir vertraut?
Was kann ich schon, was gibt es zu lernen?

Zu diesem Vertrauten in all dem Neuen gehörten auch meine Familie und Minka und vieles mehr. So manches Mal war die „Insel“ winzig … wurde aber größer.

Du bist eingeladen, nach Deinen Ankerplätzen und „Inseln“ der Vergangenheit zu schauen. Vielleicht hast du Lust, meine Schätze auszuprobieren, wer weiß, vielleicht werden sie auch zu Deinen?!

Herzliche Grüße
Das Mädchen mit den Zauberhänden